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Lauter brave Hunde!

Im April wurde ich in der Hundeschule für einen wichtigen Job gebraucht. Sarah hatte vor längerer Zeit schon angefragt, ob sie mich für einen Samstag-Nachmittag zur Arbeit einteilen dürfe und Regina hatte zugestimmt, ohne mich zu fragen. Aber ich werde ja nie gefragt!


Egal! Ich freute mich jedenfalls, als ich sah, dass wir zur Hundeschule fuhren, denn ich hatte Sarah schon lange nicht mehr gesehen. Wir waren nämlich aktuell in keiner Gruppen-Stunde angemeldet und außerdem war ich seit dem Winter mehrfach etwas kränklich gewesen. Zuerst der Magen und dann noch eine Kehlkopfentzündung!


Als wir ankamen, waren bereits mehrere Hunde da. Ich kannte davon aber bisher nur die Hunde von Sarah und Kerstin. Die anderen waren mir fremd. Ich hatte keine Ahnung, worum es ging und beobachtete gespannt, wie gleich mehrere Kombis ankamen und viele Leute ausstiegen. Etliche dieser Menschen verhielten sich ähnlich wie meine Senioren aus der beschützenden Station in St. Nikolaus. Sie waren aber viel jünger als diese. Ich bekam mit, dass sie auch aus einer Pflegeeinrichtung kamen. Allerdings nicht aus einer für Senioren, sondern aus einer für Menschen mit Behinderung.


Als alle endlich am Hundeplatz angekommen waren und die Türe hinter sich geschlossen hatten, wurden wir einander vorgestellt. Dann veranstaltete Sarah ein Quiz mit ihnen. Sie stelle ihnen Fragen und für richtige Antworten gab es Punkte. Dabei erfuhr ich dann auch, dass wir Hunde 42 Zähne haben. Hätte ich nicht gedacht, dass es gleich so viele sind. Wobei, meine Schneidezähne im Unterkiefer sind schon ganz schön klein. Ich weiß nicht, ob man die überhaupt als vollwertige Zähne zählen kann und meine unteren Reißzähne sind auch hübsch stumpf. Weil mein Ball sehr hart ist, mit dem ich so gern spiele. Aber Zahn ist Zahn - egal wie klein oder stumpf!


Nach dem Quiz durfte jede/r sich einen von uns Hunden aussuchen und mit uns zusammen einen kleinen Parcours bewältigen, den Sarah und Kerstin wohl vorher aufgebaut hatten. Unsere Frauchen gingen aber mit und passten auf, dass diese Menschen uns richtig führten. Zwischendurch wurden wir auch mal durchgetauscht, doch der Mann, den ich betreute, wollte mich nicht hergeben. Regina überredete ihn dann aber doch dazu und ich konnte noch einem zweiten Mann zeigen, wie man den Parcours angeht.


Man sah den Menschen an, wieviel Spaß es ihnen machte, Zeit mit uns zu verbringen. Und auch uns machte es Spaß, auch wenn es ein wenig anstrengend war. Manche ruckten schon ganz ordentlich an der Leine oder gingen einfach in schnellem Tempo irgendwohin, wobei sie uns sehr kurz hielten, sodass es nicht immer angenehm für uns war. Aber unsere Frauchen griffen dann immer ganz schnell ein und verhinderten, dass wir überfordert wurden oder man uns aus Versehen sogar weh tat.


Zum Schluss stellten sich alle im Kreis auf und Sarah forderte Regina und mich auf, in die Mitte zu kommen und zu zeigen, wie wir Ball spielen. Regina hatte extra einen neuen Ball für mich aufgepumpt. Den warf sie mir zu und ich stupste ihn mit der Nase hoch in die Luft. Da war dann nochmal was geboten. Jeder wollte mal den Ball werfen. 


Schließlich verabschiedeten sich die Menschen wieder, stiegen in ihre Kombis und fuhren winkend und glücklich lächelnd davon. Und auch ich sprang wieder in meinen Transportkennel, kuschelte mich in meine Decke und war augenblicklich eingeschlafen. 

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